Schönes… – Was mich berührt!

Wer seiner Seele etwas Gutes tun möchte, der sollte diese Bücher lesen:

Ein Auszug aus Hölderlins Hyperion – Hyperion an Diotima:

Fromme Seele! Ich möchte sagen, denke meiner, wenn du an mein Grab kömmst. Aber sie werden mich wohl in die Meersflut werfen, und ich seh es gerne, wenn der Rest von mir da untersinkt, wo die Quellen all und die Ströme, die ich liebte, sich versammeln und wo die Wetterwolke aufsteigt und die Berge tränkt und die Tale, die ich liebte. Und wir? O Diotima! Diotima! Wann sehen wir uns wieder? Es ist unmöglich und mein innerstes Leben empört sich, wenn ich denken will, als verlören wir uns. Ich würde Jahrtausende lang die Sterne durchwandern, in alle Formen mich kleiden, in alle Sprachen des Lebens, um dir einmal wieder zu begegnen. Aber ich denke, was sich gleich ist, findet sich bald.

Große Seele! Du wirst dich finden können in diesen Abschied, und so lass mich wandern! Grüße deine Mutter! Grüße Notara und die andern Freunde! Auch die Bäume grüße, wo ich dir zum ersten Male begegnete, und die fröhlichen Bäche, wo wir gingen, und die schönen Gärten von Angele, und lass, du Liebe!, dir mein Bild dabei begegnen. Lebe wohl.

Über Hölderlin aus dem Buch „Der Kampf mit dem Dämon“ von Stefan Zweig:

So tritt, erlesen und verflucht, zwischen Einsamkeit und Einsamkeit diese irdische gezeugte, göttlich durchdrungene Gestalt des Dichters, berufen, das Göttliche göttlich zu schauen und es den Irdischen im irdischen Bildnis fühlbar zu machen. Von den Menschen kommt er, von den Göttern ist er gefordert: Sein Dasein ist eine Mission, er ist die klingende Stufe, auf der „treppenweise das Himmlische niedersteigt“.

B.Z.