
Bild „Ohne Titel“

Wars gestern nicht, als mir wurd klar,
dass kaum ein Blatt am Baum mehr war?
Sie tanzten in des Windes Wehn,
Herbst war es und das Jahr wollt gehn.
Mein Innres war noch angefüllt
mit Sommers buntem Blumenbild,
für immer wollt ich gerne sein
im aller wärmsten Sonnenschein.
Doch findst in dieser Jahreszeit,
du Tage voll Geborgenheit.
Im warmen Zimmer kannst du bleiben,
lässt Sehnsucht und Gedanken treiben.
Verfolgst der Jahreszeiten Wende,
denn jeder Herbst hat auch ein Ende.
Der Winter kann dich nicht verdrießen,
im Geist siehst du längst Blumen sprießen.
Kein Frost des nachts, ein milder Tag, ein Knösplein schon den Ausblick wagt. Nun endlich unter Sonnes Walten wird die Natur sich neu gestalten.
Und was im Herbste ward verweht, das nun im Frühling neu entsteht.
Bettina Zarneckow März 2020