Sanfte Lethe

Schutzgott der Liebe, der in mir waltet, 
und deine Flanke dir offen ließ.
Ich kann ihn nicht verraten. 
Doch du hast's längst getan,
ihn schweigend begraben, das Schicksal gebogen. 
Gib mir vom Wasser der Lethe zu trinken.
Ich will vergessen - Kümmernis, doch Liebe auch.
Verbluten wird aller Schmerz 
und alles Sehnen wird ein Ende haben. 
Wie einst - als Fremde - will ich erneut dich finden 
und ahnen von dem was war.
Unsere Stimmen vernehmen ihren Klang, wie aus ferner Zeit. 
Wie die Seelen, ähnlich gefärbt, 
wird der Geist staunend sich selbst im anderen erkennen.

Verwehtes trägt vertrauten Glanz.

Bettina Zarneckow

3 Gedanken zu “Sanfte Lethe

  1. Nur verborgen, niemals vergessen, liebe Bettina. Es gibt keinen Tod – das „Totenreich“ ist mitten unter uns. Der Mensch ist ein Geist mit einem Körper und nicht ein Körper mit einem Geist.
    Ein sehr berührendes Gedicht! Liebe Grüße, Gisela

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  2. Pingback: Erneut in eigener Sache, aber diesmal vor allem ein Geburtstagsbrief – schreibundsprich

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