Denkst du an trüben, nassen Tagen,
wie sie der Herbst beschert,
zurück zum milden Hauch des Frühjahrs,
Gemüt des Sommers, unbeschwert?
Der Rückzug der Natur schmerzt sehr,
bedenkst des Daseins Zeitlichkeit.
Die Seele trübt Vergänglichkeit
und manches Schwere wiegt noch mehr.
Doch hab die Schöpfung auch im Sinn, die Finsternis - das Licht, das Schlafen - Wachen, Ebbe – Flut, denn Rhythmus tut der Seele gut, gibt Leben sein Gewicht.
Hat nicht die dunkle Jahreszeit Momente voller Glück? Raschelndes Laub, würzige Luft, Zeit für den Blick zurück. Verpasstes dort, Gelungenes auch, beendet eine Liebe - beschwörend Mut und Zuversicht, beides auf ewig bliebe.
Trau dich, setz dich dem Draußen aus, mit Herbststurm, Frieren, Regen. Du spürst, kehrst Heim ins warme Haus, Behaglichkeit ist Segen.
Bettina Zarneckow im Herbst 2020
