Mein 1. Mai damals und heute

Der Ort ist immer noch der gleiche. Die Zeiten haben sich nur geändert.
Heute am 1. Mai 2025 habe ich selbst entschieden, hier, im Zentrum meiner Heimatstadt Frankfurt (Oder) zu stehen.

In den 70er und 80er Jahren bin ich dort gewesen, weil es Pflicht war.
Lästige Pflicht einerseits. Ein schul- und arbeitsfreier Tag andererseits, den man nach dem Passieren der Ehrentribüne am Ende der Karl-Marx-Straße nach Herzenslust verbringen konnte. Mit ein wenig List und Mut auch schon vorher.

Die Rede ist von den Maidemonstrationen zu Zeiten der DDR, am Kampf- und Feiertag der Arbeiterklasse.
Als ich noch Schülerin war, mussten wir uns auf dem Schulhof vor dem Schuppen unseres Mathematik- und Werkunterrichtslehrers einfinden, der für die Ausgabe von Transparenten, Fahnen und sonstigen Winkelementen verantwortlich war. Man versuchte zu vermeiden, sich mit derlei Dingen ausstatten zu lassen. Mit der Absicht, bei günstiger Gelegenheit die Demo vorzeitig zu beenden.



Meine 18. und die danebenliegende 4. POS starteten in der August-Bebel-Straße Richtung Stadtzentrum. Hin und wieder stoppte der Zug. Andere Gruppen oder Betriebe reihten sich ein, um in genau geplanter Reihenfolge die Ehrentribüne zu passieren. Sie war bestückt mit hochrangigen Persönlichkeiten der Stadt. An der Spitze der nicht unbeliebte Oberbürgermeister Fritz Krause, dem die Stadt unter anderem den Erhalt der Marienkirche zu verdanken hat.
Von der Tribüne aus verlas unsere Schulgarten- und Zeichenlehrerin, wer alles den dort stehenden Genossen gerade zuwinkte und welche herausragenden Leistungen die Vorbeiziehenden zum Wohle des Volkes und zur Stärkung des Sozialismus vollbracht hatten.

Ja, die Werktätigen haben wirklich einiges geleistet. Wie wir heute sehr genau wissen, gingen viele unserer Produkte in verplombten LKW in den Westen. Waschmaschinen, Schreibmaschinen, Füllfederhalter, Textilien, optische Geräte und mehr, die nicht nur über Versandhäuser wie Neckermann und Otto vertrieben wurden. Uns blieb ein geringer Teil dessen und die Waren mit Mängeln. Aber das soll heute nicht mein Thema sein.

Ich erinnere mich an eine Maidemonstration, es muss 1983 gewesen sein, bei der meine Freundin und ich beschlossen hatten, den Zug frühzeitig zu verlassen. Das war natürlich verboten. Es ging gut aus, wie fast immer. Unsere Lehrer waren diesbezüglich großzügig und übersahen oftmals diese kleinen Fluchten.


Als unser Demonstrationszug von der Sophienstraße in die Halbe Stadt einbog, liefen wir beide im angrenzenden Lennépark den Berg hinunter und verharrten eine Weile ungesehen. Ganz ohne Herzklopfen ging das natürlich nicht ab. Wir ersparten uns auch nur ein Drittel der gesamten Tour, aber es war ein leichter Ungehorsam gegen die herrschende Ordnung. Das zunächst etwas unsichere Gefühl wich schnell einem Hoch- und Freiheitsgefühl. Mit dem wir dann beschwingt durch die Stadt bummelten.

Ein weiteres nicht gestattetes Entfernen vom Demonstrationszug leistete ich mir während meiner Lehrzeit.
Ich war gerade unglaublich verliebt und verabredete mich mit dem Grund dafür am Karl-Ritter-Platz. Dort hatte ich am frühen Morgen mein Moped abgestellt. Das war in den 80ern ungefährlich. Die Grenze nach Polen war geschlossen – Fahrzeuge konnte man beruhigt unbeaufsichtigt abstellen. Dann ging ich zum Treffpunkt unserer Fotoabteilung. Die Route des Maimarsches war immer dieselbe. Wir reihten uns am „Weißen Rössel“ ein. Ja, das gibt es auch in Frankfurt (Oder), nur in anderer Schreibweise.
Eingangs der Karl-Marx-Straße ließ ich meine Arbeitskollegen allein weiter ziehen und verschwand Richtung Ritterplatz. Nur wenig später eilte mir meine „Verabredung“ entgegen. Er hatte sich auch vor Ende der Demo loseisen können, und wir fuhren auf meinem Moped Richtung Oderwiesen für einen ausgedehnten Spaziergang.

Natürlich bin ich bei jeder Maidemonstration mitgelaufen. Mit meinen Klassenkameraden war es unterhaltsam und bei meinen Arbeitskollegen habe ich mich sogar wohlgefühlt.



Die Idee, die Coronaimpfung mit einer Bockwurst zu belohnen, war übrigens nicht neu. In der DDR gab es nach absolvierter Maidemo einen Gutschein für eine Bockwurst, den man auf dem sich anschließenden Volksfest einlösen konnte. Außerdem wurden am folgenden Tag am Arbeitsplatz 5 Mark Zielprämie ausgezahlt. Ob ich diese Prämie auch bekam, obwohl ich die Ziellinie nicht überschritten hatte, den Oderspaziergang vorzog, das weiß ich nicht mehr. Jedenfalls war mir der Spaziergang wesentlich mehr wert!



36 Jahre später nehme ich wieder aktiv am Maifeiertag teil. Diesmal unterstütze ich meinen Mann am Stand der Partei, in die er vor einem Jahr eingetreten ist. Von ihm ist seine politische Meinung gefragt. Mir erzählen die Menschen aus ihrem Leben, auch wie es damals für sie war, vor mehr als 36 Jahren.

Bettina Zarneckow

Tischreden im Nirwana

Am zweiten Weihnachtsfeiertag treffen wir uns traditionell zum Familienessen. Bis 2021 hat unsere Mutter uns Töchter mit Familien eingeladen. Seit 2022 ist sie nun nicht mehr dabei, aber wir führen die Tradition im Gedenken an sie weiter.

In diesem Jahr hatten wir einen Tisch im indischen Restaurant Nirwana in den „Sieben Raben“ reserviert. Dennoch war das Restaurant bis auf den letzten Platz gefüllt als wir eintrafen. Sämtliche Kellner übersahen unsere Ankunft geflissentlich und eilten geschäftig an uns vorbei. Wir teilten unser Schicksal mit einer sechsköpfigen Familie, versuchten, so wenig wie möglich im Wege zu stehen, blieben guter Laune und diszipliniert. „DDR-sozialisiert“ eben, worin wir uns mit unseren „Leidensgenossen“ augenzwinkernd einig waren. Der Überlebensmodus, geduldig in Warteschlangen auszuharren, wird bei mir wohl auf ewig im Standby abrufbereit bleiben.

Zeit also, um an das Anstehen in Restaurants zu DDR-Zeiten zurückzudenken und der jungen Generation wieder einmal davon zu erzählen: „Bitte warten! Sie werden platziert“.

Bildquelle: ost-shop.de

(Das kennen sie inzwischen auch aus der Coronakrise) Meist war der Restaurantbereich in den HO-Gaststätten mit einer schweren Kordel abgetrennt, die zum Einlass für die entsprechende Personenzahl von nicht selten missmutigem Personal geöffnet wurde.

Nach etwa zwanzig Minuten bekamen wir unseren Tisch. Aber unsere Rückschau, in längst vergangene Zeiten, hatte gerade erst begonnen. Als dann der Kellner auf meinen Einspruch, ich hätte einen anderen Cocktail bestellt, mit: „Cocktail ist Cocktail“ reagierte, waren wir vollends beim Thema.

Reinhart erzählte von einem Anwaltstreffen im teuersten Restaurant von Frankfurt (Oder) – Oderland – in den späten 80ern. Beim Servieren war die Reihenfolge der bestellten Speisen durcheinander gebracht worden. Einen Anwalt, der sich daraufhin enorm echauffierte, beruhigte der Ober mit dem Hinweis, dass es im Magen duster sei.
Beim selben Treffen fragte unsere Freundin Heidi, warum sie nur nackte Spargelstangen serviert bekäme. Wo denn der Rest des köstlichen Gemüses sei? Die Spargelköpfe sind in Frankfurt am Main, bekam sie als Antwort.

Meine Schwester, gelernte Reisebürokauffrau, berichtete von einer Reise auf die Krim. Es war im Jahr 1988. Sie war als Reiseleiterin eingesetzt. Gleich am ersten Abend wollte sie das probieren, wofür die Krim weltweit berühmt war: den roten Krimsekt – Krimskoje (Крымское) und erkundigte sich in ihrem Hotel nach einer Bar. Der Wegbeschreibung folgend, gelangte sie zusammen mit einem jungen Mädchen aus ihrer Reisegruppe, das sich ihr angeschlossen hatte, in eine große, ungemütliche, fast leere Halle des Hotels mit übergroßen Tischen. Aber dort gab es keinen roten Krimsekt, jedenfalls nicht für Gäste aus dem sozialistischen Bruderland. Sie war empört und wollte gerade zu einer ordentlichen Beschwerde ansetzen, da sprachen sie Mitglieder einer westdeutschen Reisegruppe an. Sie hatten die Unterhaltung, die auf Englisch vonstatten ging, verfolgt und luden meine Schwester und das junge Mädchen ein, in eine Bar mitzukommen, die für DDR-Bürger gesperrt war.
Ja, so hatte Camilla sich eine Bar vorgestellt, mit bequemen Clubsesseln und eleganten Sektflöten aus Kristall. Darin: Krimskoje! Hа Здоровье!

„Ich erinnere mich noch an deine Reise nach Leningrad, Bettina“, lachte meine Schwester. „Ja, ein Abenteuer“ entgegnete ich. „Lehrlingsfeier im Dienstleistungskombinat (DLK). Du kamst schluchzend nach Hause, völlig verheult. Wir haben alle einen großen Schrecken bekommen und beruhigten dich, bis du uns sagen konntest, was geschehen war.“
Es war mein Lehrabschluss im Jahr 1987. Ich hatte meine Facharbeiterprüfung zur Fotografin mit „sehr gut“ bestanden. Weil ich überdies bester Lehrling unserer Lehrlingsgruppe war, wurde ich mit einer Reise nach Leningrad (heute wieder St. Petersburg) belohnt. Damit hatte ich nicht gerechnet, war bestürzt und wollte auf keinen Fall reisen. Das sagte ich zu Hause auch so. Meine Eltern, froh, dass mir nichts Schlimmeres passiert war, äußerten sich erst einmal zurückhaltend. Meine Schwester hingegen amüsierte sich köstlich.
Für sie stand fest: „Du fliegst! Das wäre ja noch schöner!“

So geschah es auch. Ich reiste mit einer kleinen Gruppe frisch gebackener Facharbeiter aus verschiedensten Berufen. Bis heute bin ich froh, diese Reise gemacht zu haben.
Wovon man im Russisch- und Geschichtsunterricht gehört hatte, was einem fern und unwirklich erschien, das konnte ich nun sehen. Den Panzerkreuzer Aurora,

die Peter-und-Paul-Festung und natürlich die Eremitage, die mich besonders beeindruckt hat.
Wollte man jedes Kunstwerk auch nur 10 Sekunden lang betrachten, bräuchte man dafür etwa sieben Jahre, hieß es. Diese Pracht und Fülle von Kunst konnte ich nicht fassen. Und kann sie selbst heute nicht mit Worten beschreiben.

Stefan Zweig schrieb in seiner „Reise nach Russland“: „Daß ich die Eremitage wirklich gesehen habe, werde ich nie den Mut haben, zu behaupten: ich bin nur in allen ihren Sälen gewesen. Man kann, ohne zu übertreiben, ihre Ausdehnung nach Kilometern berechnen, und schon das bloße Durchwandern (geschweige das wirkliche Schauen) bedeutet eine physische Arbeitsleistung.“

Natürlich war ich auch im historischen „Gostiny Dvor“ einkaufen. Ich kaufte Schallplatten, die in der DDR nicht zu bekommen waren: Michael Jackson, Dire Straits, Glenn Miller, Chris Rea.

Die Rückreise habe ich in besonders eindrücklicher Erinnerung. Ich war unglaublich froh, im Flugzeug zu sitzen und freute mich auf zu Hause. Die Iljuschin -18 rollte langsam auf die Startbahn, der Pilot gab vollen Schub und bremste in den nächsten Sekunden wieder ab, was wohl nicht nur mir durch Mark und Bein ging. Wir mussten das Flugzeug verlassen. Die Informationen waren spärlich. Von einer Reparatur war die Rede, die einige Stunden dauern könne. Die Zeit, die wir bei einer Außentemperatur von minus 21 Grad im ungeheizten Flughafengebäude verbrachten, erschien mir zähflüssig. Angst bedrängte mich und ich begann, innerlich und äußerlich zu erstarren.
Mir fiel mein Hut ein, den ich mir im Gostiny Dvor gekauft hatte. Dankbar zog ich ihn auf. Alles Wärmebringende war willkommen.

Unsere Sitzgelegenheit war ein funktionsuntüchtiger Heizkörper.
Ich dachte an meine Eltern, die wohl bangend in Schönefeld warteten. Nach sechs Stunden stiegen wir in die reparierte IL-18, von der wir hofften, dass sie bis Schönefeld halten würde.

Sie hielt!

Sechs Stunden Hoffen und Bangen waren meinen Eltern anzusehen, die Freude über unser Wiedersehen bei guter Gesundheit aber auch. Und … meine Schwester war mitgekommen!
Zu erzählen gab es unglaublich viel!

Zurück im indischen Restaurant Nirwana in Frankfurt (Oder). Unsere Kinder hatten längst andere Gesprächsthemen gefunden. Nur wir hatten Freude am Auffrischen unserer Erinnerungen.
Erinnerungen an Erlebtes, Überstandenes, an Dinge und Begebenheiten, die unser Leben ausgemacht und uns geprägt haben.
Damals wie heute haben wir nicht geklagt. Wir haben uns unabänderlichen Gegebenheiten angepasst, abgewogen, Entscheidungen getroffen, danach gehandelt und versucht, das Beste aus allem zu machen. So, wie es wohl in der Natur jedes Menschen liegt.

Bettina Zarneckow


Nun wünsche ich allen, die hier lesen, allen Bloggerkollegen, Bekannten, Freunden und Verwandten einen wunderbaren Jahreswechsel, ein frohes, friedliches und gesundes Neues Jahr mit netten Begegnungen, guten Gesprächen und hoffentlich vielen Umarmungen in Freundschaft und Liebe!

Die Hermeneutik eines verschwundenen Staates

Oder wie war das damals?

von Bettina Zarneckow

In ihrem Blog Tutto paletti brachte mir Anke mit ihrem Artikel „Klischees vor der Linse“ einen Film in Erinnerung, den ich mir längst ansehen wollte. „In einem Land, das es nicht mehr gibt“.
Filme, deren Handlung in dem Land spielt, in dem ich meine Kindheit und Jugend verbrachte, üben auf mich eine besondere Anziehungskraft aus. Die Frage ist immer: Kann ich das Geschehen „absegnen“? Oder werden nur Klischees bedient, die den einseitigen Blick auf die DDR untermauern, den Verdacht bestätigen, DDR Bürger müssten „auf die Couch“, leiden unter dem Stockholm-Syndrom, wünschten sich die Mauer zurück, hatten ja „nüscht“, lebten in einem allzu grauen Alltag?

Ich finde den Film gut gelungen. Wenn er auch nur eine der vielen Nischen der DDR beleuchtet.

Ein wenig konnte ich das Künstlerleben in der DDR beobachten:
Meine Mutter arbeitete im Frankfurter Kleisttheater in der Produktionsleitung. Meine Schwester und ich gingen dort ein und aus, kannten die Werkstätten und erlebten die Künstler auf und hinter der Bühne: Die Sängerin, die ihre Stimme im Turmzimmmer trainierte. Die Pianistin mit ihren Fingerübungen auf einem meist verstimmten Klavier. Den Requisiteuer, der voller Einfallsreichtum Einrichtungsgegenstände bis hin zu Waffenattrappen besorgte. Den Bühnenbildner, der visionär Bilder entwarf und bauen ließ. Die Maskenbildnerin, die Perücken knüpfte. Die Schneiderin, die unglaubliche Kostüme schneiderte und unseren Klavierlehrer, Mitglied im hauseigenen Orchester, Virtuose auf der Klarinette. Es war ein ganz eigenes Milieu. Beeindruckend mit Anziehungskraft. Vergleichbar mit Szenen im Film.

Unglücklich inszeniert im Film ist die Handlung der nacktbadenden Gruppe am Strand.
Galt doch die DDR als fortschrittlich in dieser Hinsicht. Ein Stück Freiheit, was sie ihren Bürgern mit der Freikörperkultur zugestand als Ventil für ihre Unfreiheit?
Sicherlich patrouillierte Grenzpolizei an der Ostseeküste. Aber diese Hatz mit zähnefletschenden Hunden? Nein.

Die Häuser waren grau, aber so heruntergekommen? Doch, leider. Ich habe mir eben Bilder aus meiner Lehrzeit angesehen. Ihr sanierungsbedürftiger Zustand war den viel zu niedrigen Mieten, dem Mangel an Baumaterial und Handwerkern geschuldet, das weiß ich auch.


Die Werkhalle weckt Erinnerungen. Ich habe Fotoreportagen in Betrieben gemacht. Auch in der Wäscherei des Dienstleistungskombinates, wozu unsere Fotoabteilung gehörte. Werkhallen hatten für mich einen gewissen Charme. Die Großwäscherei empfand ich als schrecklich.

Sehr amüsiert habe ich mich über die ältere Dame am Anfang und am Ende des Films, die zuerst mit zwei Autorreifen die Straße überquerte und schließlich mit Karosserieteilen unterm Arm. Eine Parodie auf die berühmte Ersatzteilbeschaffung in der Mangelwirtschaft der sozialistischen Republik? Ersatzteillager in so manchem Keller waren keine Seltenheit und Gold wert.

Ohne Frage ist den Bildern des Films die Farbintensität genommen worden.
Ein Gestaltungsmittel, was Erinnerungen an die damalige Qualität von Farbfotos weckt. Meistens wurden Urlaubsbilder auf Schwarzweißmaterial fotografiert. Selten entschied man sich für einen Farbfilm. Erstens dauerte die Entwicklung der Bilder bis zu einem Vierteljahr. Zweitens waren sie viel zu teuer und sahen dann genauso aus, wie die Bilder dieses Filmes. Für mich hat der Film dadurch etwas Nostalgisches. Wenn auch diese Form der Betrachtung inzwischen ganz schön in Verruf geraten ist. Weil wir „Ewiggestrigen“ das Land, das es nicht mehr gibt, losgelöst von der Regierung und politischen Verhältnissen, unerhörterweise als unsere Heimat betrachten. Man vermisst Vertrautes und Vertrautheiten, die sich gerade wegen der sozialistischen Diktatur entwickelt hatten, kurz gesagt Nischen, eine davon wird im Film dargestellt.

Über mein Leben in der DDR habe ich schon einmal in meinem Blogbeitrag Eine Mitläuferin berichtet.
Aufgrund des Films möchte ich folgende Ergänzungen bringen:

Das Land, in das ich 1968 hineingeboren wurde, gibt es so nicht mehr. Es gibt die Erinnerungen. Erinnerungen an eine friedliche, für mich unbeschwerte Kindheit und Jugend. Persönliche Erlebnisse, die diese Erinnerungen grundlegend trüben, fallen mir nicht (mehr) ein. Wie im Leben eines jeden Menschen lief auch bei mir nicht alles glatt, weder im Kindergarten, noch in der Schule. Aber ich hatte Familie, meine Eltern und meine große Schwester, die immer schon ein Jahr vorher an Ort und Stelle war, wo mich mein Weg noch hinführte. Bis sie nach der 8. Klasse zur erweiterten Oberschule ging, um ihr Abitur zu machen. Dorthin folgte ich dann nicht mehr. Als Zweitbeste der Klasse hatte ich zwar meinen Platz sicher, aber meine ständigen Ängste und meine Scheu standen mir im Weg. Ich gab meinen Platz für meine Mitschülerin Kerstin frei, die ihr Glück kaum fassen konnte. Die drei besten jeder Klasse wurden an die EOS aufgenommen, in die sogenannten Sprachklassen.

Der vormundschaftliche Staat DDR hatte seine Staatsbürger „eingesperrt“. Gegebenheiten standen fest, es gab Regeln, die man mehr oder weniger befolgte. Man kannte die Mitmenschen, die von der Sache des Sozialismus überzeugt waren und achtete ihnen gegenüber auf seine Worte. So zum Beispiel bei unserer Staatsbürgerkundelehrerin.
Sie ließ kein gutes Haar an der BRD, unserem Klassenfeind. Einmal entdeckte sie Fotos von westdeutschen Autos bei mir. Mit den Jungs meiner Klasse kaupelte ich „feindliche“ Fussball- und Autobilder. Ich interessierte mich für beides, ging oft durch Frankfurts Straßen und fotografierte die Autos der Westverwandtschaft, die zu Besuch in der „Zone“ war. Voller Unverständnis erklärte sie mir, dass Trabants und Wartburgs genauso interessant wären. Aus heutiger Sicht muss ich ihr recht geben, eine Rarität. Das ahnte aber damals noch niemand.


Meine Ausbildung zur Fotografin begann ich 1985 in Potsdam. Es war für diesen Beruf die einzige Schule in der DDR und so kamen Lehrlinge aus der ganzen Republik zusammen. Da waren schon einige „Paradiesvögel“ dabei. Während ich mich darauf beschränkte, das Handwerk zu lernen und Fotos nach Aufgabenstellung ablieferte, gab es Mitschüler, die mit ihren Bildern rebellierten.

Die Eheleute Krafft, unsere Lehrer für Technologie und Gestaltungslehre, waren die schillernden Gestalten der Schule, nicht nur wegen ihres großen Altersunterschiedes (sie war einst seine Schülerin). Sie inszenierten sich ständig selbst. Kamen sie an einem Tag in völlig lässiger, fast provozierend unansehnlicher Kleidung, konnte man sicher sein, dass es einem am nächsten Tag fast die Sprache verschlagen würde. Er dann sehr gepflegt, herrlich duftend, oft mit Krawatte oder sogar Fliege. Sie, jugendlich anmutend, in einem hinreißenden Kleid oder ganz Dame in einem eleganten Hosenanzug. Wollten sie unseren Sinn für Ästhetik herausfordern? Mag sein. Ich fand es unglaublich interessant.
Beide waren Fotografenmeister, für mich Künstler, und liebten ihren Beruf. Sie lebten in einem Eigenheim im Potsdamer Stadtteil Caputh, einer reizvollen Seenlandschaft, mit eigener kleiner Yacht.

Ja, auch das war die DDR. Farbenfroh, bunt. Die Farben der Natur waren in ganz Deutschland dieselben. Wir lebten auch mit einer Leichtigkeit. Nicht jeden Tag, aber wer tut das schon?! Jedenfalls standen wir nicht früh auf und verfielen in eine Depression, weil wir uns jeden Tag aufs Neue unseres Daseins hinter einer Mauer bewusst wurden. Wir versuchten das beste aus der Situation zu machen und passten uns den Gegebenheiten an. „Das ist nicht nur praktisch, sondern auch klug.“ (H.-G. Gadamer in einem Interview vom Februar 2000, kurz nach seinem 100. Geburtstag)


Bei vielen Menschen bestand eine Aversion gegenüber den Machthabern unseres Landes und das schweißt zusammen. Es bestand aber auch eine Gemeinschaft, die mit den Plänen der Regierung übereinstimmte: Arbeitsgemeinschaften, Sportgruppen, Musikschulen, Ferienlager und das alles für jedermann und kostenlos.
Das klare, übersichtliche Bildungssystem und dessen verbindliche Strukturen, ohne ständige Veränderungen, wünschte ich mir in die heutige Zeit.

Nicht alles war schlecht in der DDR.
Dass ich das einmal sagen würde?!
Höre ich jemanden von Verdrängung sprechen?

Vor wenigen Wochen traf ich übrigens meine Staatsbürgerkundelehrerin auf dem Friedhof. Etwas unsicher, ob sie sich an mich erinnern würde, grüßte ich. Sie blieb stehen, nannte den Namen der Straße, in der ich wohnte. Nur mit meinem Namen müsste ich aushelfen, so ihre Bitte. Ah ja, und sogleich erkundigte sie sich nach meiner Schwester. Es war ein sehr nettes Gespräch mit der äußerst agilen, gut aussehenden etwa achtzigjährigen Dame, seit acht Jahren verwitwet. Von ihrem Mann habe sie mit auf den Weg bekommen: „Du hast eine gute Rente, du reist gerne, also genieß dein Leben, wenn ich nicht mehr da bin!“
„Und das tue ich! Seitdem mein Mann tot ist, reise ich allein. Ich finde immer Anschluss, bin ja nicht auf den Mund gefallen. Vor wenigen Wochen war ich am Ballermann und übermorgen geht es für drei Wochen nach Tunesien. Alles Gute für sie, Bettina. Auf Wiedersehen.“

Und der Mensch heißt Mensch,
weil er irrt und weil er kämpft
und weil er hofft und liebt,
weil er mitfühlt und vergibt.

Und der Mensch heißt Mensch,
weil er vergisst, weil er verdrängt,
und weil er schwärmt und glaubt,
sich anlehnt und vertraut.

("Mensch" Herbert Grönemeyer)


Die Erinnerungen eines DDR-Deutschen

Ausbruch aus der Vormundschaft. Erinnerungen von Rolf Henrich, Ch. Links Verlag, 2019

Im Juli 1989 hörte ich zum ersten Mal von Rolf Henrich. Ein Halbleiterwerker, Vater eines Mitschülers, erzählte vom Autor und seinem im April 1989 veröffentlichten Werk ‚Der vormundschaftliche Staat‘. Er gehörte einer Gruppe an, die sich heimlich traf, um an einer Veränderung der bestehenden Verhältnisse im Arbeiter- und Bauernstaat zu arbeiten. Seine Hoffnungen ruhten auf dem Rechtsanwalt Rolf Henrich als Kopf einer Bürgerbewegung. Ein Bekannter erzählte mir kürzlich, dass auch er sich damals mit Freunden getroffen hat, um aus ‚Der vormundschaftlichen Staat‘ vorzulesen und darüber zu diskutieren. Das Buch war offenbar eine Art Leitfaden oder gar eine Bibel für den folgenden friedlichen Umbruch.

Christoph Links vom Ch. Links Verlag
Beide Ausgaben des Buches – erst in Hamburg verlegt, dann in Berlin

1992, kurz nachdem ich meinen späteren Ehemann Reinhart Zarneckow kennengelernt hatte, fuhren wir mit Rolf zu einer Veranstaltung in der Berliner Gethsemanekirche. Rolf hatte uns in seinem neuen Auto abgeholt, einem silberfarbenen Lancia. Reinhart saß auf dem Beifahrersitz, ich still und leise hinten. Rolf, ein markanter, dunkelhaariger Kopf mit ruhiger, sehr bedachter Sprechweise, war bekleidet mit einer Jeanslatzhose, die er mit gewisser Nonchalance trug. Den bekannten Anwalt und Reformer hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Vorn unterhielten sich die beiden fröhlich und ziemlich munter im Hinblick auf das bevorstehende Treffen. Nach einem Stopp an der Tankstelle Seeberg Ost brachte mir Rolf ein Eis mit. Das beeindruckte mich!

Thema in der übervollen Kirche waren die Kontakte unseres damaligen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe zur Staatssicherheit. Die überwiegende Mehrheit der Besucher bestand aus Angehörigen der Bürgerbewegung. „Zu oft Leute, die nichts zu sagen haben, aber wichtigtuerische Diskussionen führen“ so nörgelte Reinhart damals. Unter den Anwesenden und Disputanten sind mir noch in Erinnerung der damalige Justizminister Dr. Hans-Otto Bräutigam und der letzte Außenminister der DDR Markus Meckel. Auf der Schwelle zum Innenraum der Kirche saß die Regisseurin Freya Klier, die wie Rolf mit einer Latzhose bekleidet die Ankommenden von unten anstarrte, was auf mich etwas befremdlich wirkte. Die Imagination einer Bettlerin am Eingang zu einer Kirche?

Nach der Diskussion einiger Herren zum Thema des Tages, die auf einem Podest vor dem Altar der Kirche standen und von der bei mir nichts hängen geblieben ist, gingen wir zusammen essen. Das war also Reinharts Freund Rolf Henrich, dessen Name in der Wendezeit in aller Munde war und von dem mir Reinhart schon so viel erzählt hatte.

Rolf und Reinhart

Dreißig Jahre später, nach vielen Treffen, Feiern, Gesprächen, fröhlichen und ernsten Stunden, die wir zusammen erlebt haben, lese ich Rolfs neues Buch ‚Ausbruch aus der Vormundschaft. Erinnerungen‘. Schon zum zweiten Mal und bin noch mehr beeindruckt, so dass ich es vorstellen möchte. Gerade denjenigen, die die DDR nicht hautnah erlebt haben, lege ich es ans Herz.

Als Untertitel wählte Rolf ‚Erinnerungen‘. „Weder wollte ich einen vollständigen Lebenslauf aus einem Guss vorlegen, noch habe ich vor, eine komplette DDR-Geschichte aus der Froschperspektive zu erzählen.“ Sein „Buch erzählt die Geschichte einer politischen Desillusionierung. Wie ich mich in den Sechzigern als Student für eine Sache eingesetzt habe, die schon damals mausetot gewesen ist…“ Seine anfängliche Euphorie, gerade nach dem Mauerbau am 13. August und in ihn gesetzte Hoffnungen in eine sozialistische neue Welt, verflüchtigten sich im Laufe der Jahre. Die Versprechung der SED ‚plane mit, arbeite mit, regiere mit‘ war eine Farce, wie wir nicht erst heute wissen.

Rolfs Entschluss, statt Philosophie zu studieren sich der Jurisprudenz zuzuwenden, hatte seine Lateinlehrerin zu verantworten. Was wolle er in der DDR mit einem Philosophiestudium anfangen? Mit einem Studium der Rechte böten sich mehr Möglichkeiten und dennoch genügend Zeit, nebenbei Philosophiekenntnisse zu vertiefen.

Für ein Universitätsstudium wurde ein Facharbeiterbrief benötigt. Rolf ließ sich zum Bergmann ausbilden, absolvierte seine Aufnahmeprüfung an der juristischen Fakultät und studierte in Jena und später an der Humboldt-Universität in Berlin.

Rolf Henrich beschreibt sich als einen Suchenden aber auch von Kindesbeinen an Abenteuerlustigen, der seinen „Verstand auf dem Altar der Revolution opfern wollte“. Wir lesen von Widersprüchen und Ungerechtigkeiten, die ihn an der Sache des Sozialismus zweifeln ließen, genauso aber auch vom eigenen Versagen. Der Genosse Henrich geriet wie er sogar in einen „feindlichen Widerspruch“ zur Parteilinie, so drückte es Rudolf Bahro in einem Gespräch mit Rolf in Hammerfort in den neunziger Jahren aus. In der DDR gab es den Begriff Betonkopf. Er beschreibt SED Funktionäre, die fortschrittlich denkende und fähige Köpfe in der Partei nicht zum Zuge kommen ließen, woran die SED mit ihrem Sozialismus letztendlich gescheitert ist.

Den Inhalt des Buches möchte ich gar nicht weiter darlegen. Jeder sollte es selbst lesen. Es ist interessant, spannend und bewegend. Allein das Entstehen und Verbergen des Manuskriptes des vieles in Bewegung setzenden Werkes ‚Der vormundschaftliche Staat‘. Selbstkritisch, humorvoll und süffisant erzählte Begebenheiten des Autors lassen das Buch niemals langweilig werden. Es wird eine Zeit beschrieben, in der ich im selben Land lebte und dennoch oft nicht zu übersehen vermochte, was warum geschah. Im Nachhinein ist mir Einiges, wenn auch ein wenig schmerzlich, klar geworden. Hierzu empfehle ich das für mich unübertroffene Kapitel ‚Deutschsein in Europa‘.

Menschen wie die Rechtsanwälte Rolf Henrich, Heidelore Henrich und Reinhart Zarneckow befanden sich an einer Kreuzung, wo der Anspruch der SED mit ihrer führenden Rolle mit den Vorstellungen und dem Gerechtigkeitsgefühl der Bürger kollidierte. Wer greifbare Vorteile für seine Mandanten herausholen wollte, war den Machthabern zu oft ein Dorn im Auge. Rechtsstaatlichkeit, das betont Rolf Henrich in seinem Buch, war immer das A und O für ihn, war von der Partei aber nicht erwünscht.

‚Ausbruch aus der Vormundschaft‘ ist vor zwei Jahren unter großer Beachtung der Medien erschienen. Namhafte Zeitungen veröffentlichten Rezensionen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter der Überschrift ‚Der Allwissende‘. Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung bezeichnet es als „das Buch“, das über die friedliche Revolution geschrieben wurde. Der Mitteldeutsche Rundfunk, Deutschlandfunk Kultur und der RBB brachten Interviews mit Rolf.

Und seine damaligen Mitstreiter im schönen Frankfurt (Oder)? Oh weh, manch einer von ihnen scheint seine Erinnerungen nicht einmal gelesen zu haben. Jedenfalls habe ich kein Echo vernommen. Was ist mit der Solidarität, die Rolf Henrich noch am 18. Oktober 1989 bei seiner Rede in der überfüllten Georgenkirche in Frankfurt regelrecht umhüllte? Zwanzig Jahre später fand im Gedenken an den für Frankfurt (Oder) so wichtigen Tag in derselben Kirche eine Veranstaltung statt. Meine Nachfrage bei Rolf, den das seltsamer Weise nicht berührte (oder vielleicht doch?) ergibt, dass er dazu nicht einmal eingeladen wurde. Bürgerrechtler, die auf den fahrenden Zug aufgesprungen waren, den Bärbel Bohley, Rolf Henrich und Katja Havemann ins Rollen gebracht hatten, feierten sich nach meinem persönlichen Eindruck zu sehr selbst. Natürlich waren sie heldisch, aber das war doch nun etwas armselig.

Der Theologe Richard Schröder spricht mit einem Zitat Hegels bei der Verleihung des Nationalpreises an Gründungsmitglieder des Neuen Forums in der Gethsemanekirche im Jahr 2000 die Rolle des Neuen Forums an: „Offenbar gibt es auch bei einer Revolution so etwas wie eine Arbeitsteilung. Diejenigen, die das Eis brechen, und diejenigen, die die geschaffene Fahrrinne für zielstrebigen politischen Schiffsverkehr benutzen, mit Programm und Statut.“ Mir scheint, das gilt vielleicht auch für Rolf Henrichs Rolle bei der Friedlichen Revolution. Wobei sein „Eisbrecher“ das erste Buch ‚Der vormundschaftliche Staat: vom Versagen des real existierenden Sozialismus‘ war. Rolf Henrich hat mit einem klaren analytischen Denken und seinem juristischen und politischen Sachverstand den Weg eröffnet. Die Revolution wurde aber nicht vollendet, denn dazu hätte die Machtübernahme gehört oder um mit Rolf zu sprechen, die Krone lag auf der Straße und wurde nicht aufgehoben.

Der Gedanke: „Was wäre heute, hätten wir damals…?“ ist ein Stachel, den manche mit sich tragen. In einer Zeitenwende, in der Schlagworte wie Cancel Culture, Nationalismus, Rassismus und Gendern ständig präsent sind und die Demokratie auf eine harte Probe gestellt wird, schmerzt er ganz besonders. Das Gefühl des eigenen Versagens nagt heute mehr als gestern an vielen.

Alljährlich zum Jahrestag des Mauerfalls tauchen in der heimatlichen Presse die gleichen Gesichter mit den immer gleichen Aussagen auf. Ihnen empfehle ich das Buch ganz besonders.

Im März 2019 wurde es auf einer Veranstaltung des Kleist-Museums in Frankfurt vorgestellt. Einzelne Passagen des Buches wurden von der Juristin Frau Schiefer, Frau Handke vom Kleist-Museum, dem Arzt Karl-Ludwig von Klitzing und dem jetzigen Rentner Hans Hörath sowie dem Anwalt Reinhart Zarneckow vorgelesen.

Frau Schiefer und Frau Handke

Die Attraktion der Veranstaltung war für mich die Anwesenheit von Herrn Hörath, im April 1989 als Funktionär der Bezirksleitung der SED mitverantwortlich für den Ausschluss von Rolf aus der SED und sein Berufsverbot als Rechtsanwalt. Auf die Frage, was er sich dabei gedacht habe, sprach er von seinem damaligen Gefühl und Bedauern, sein „bestes Pferd im Stall“ so verlieren zu müssen. Diese Sicht der anderen Seite hat mich, nach meiner Erinnerung auch einige Hörer im Saal, beeindruckt. Lediglich die lokale Zeitung MOZ hatte die Pointe des Abends nicht begriffen, wie am folgenden Tag nachzulesen war.

Reinhart Zarneckow, Hans Hörath, Karl-Ludwig von Klitzing

Das Mitwirken des ehemaligen Genossen Hörath war im Sinne Rolf Henrichs, der wenn auch in einem anderen Kontext den fünften Vers des Vaterunsers nach Franz Eugen Schlachter zitiert: „Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern. Die einzige Bitte, welche Jesus selbst erläutert hat mit den Worten: Wenn ihr den Menschen ihre Fehler verzeiht, so wird euch euer himmlischer Vater auch eure Fehler verzeihen.

Bettina Zarneckow

Vor mehr als einem Jahr schrieb ich Erinnerungen an mein Leben in der DDR auf, hier entlang bitte.